3. Internationale

Offene Deutsche Meisterschaft F3F

8. und 9. Oktober

oder

3 Ösis auf Rügen

                                                        

 

Bereits die Vorbereitung stimmte uns auf einen interessanten Bewerb ein.                                           Hatten wir uns schon im Jänner für diesen F3F Wettbewerb angemeldet. Wir, das sind Lukas Gaubatz, Stefan Pokorny und  Hannes Plöschberger.Leider konnten wir, wie auch im Vorjahr niemanden aus Österreich dazu bewegen an einen Bewerb an der  Deutschen Küste teilzunehmen.  

Die Entscheidung diesmal nach Hamburg zu fliegen und dort den weiteren Weg mit 2 Mietwägen zu bestreiten, wurde uns auf Grund der günstigeren und schnelleren Variante sehr leicht gemacht. Eine Gegenüberstellung  zu der Variante Bahn (Autoreisezug) oder die Strecke selbst mit dem Auto durchzufahren wurde immer von der oben erwähnten Variante (Air Berlin) und Mietwagen getoppt.

Leider wurden wir ca. 2 Wochen vor Abfahrt mit der Problematik konfrontiert, dass diesmal Stefan wegen beruflicher Gründe nicht mitfahren konnte. Nun war guter Rat teuer. Wir wollten unbedingt zu Dritt wegen der Mannschaftswertung vor Ort antreten. Manuel Fiedler konnte aber sehr schnell überzeugt werden als Ersatzmann einzuspringen. Nochmals herzlichen Dank an Stefan Pokorny. Auf Startgeld und bereits eingezahltes Fluggeld zu verzichten und damit Manuel zu unterstützen finde ich sehr kameradschaftlich.      

Mit einem Fluggepäck von ca. 120 kg und zusätzlichen 3 Betreuern (Mutter und Bruder von Lukas und meiner Gattin) sind wir dann am 5. Oktober nach Hamburg geflogen. Selbst Sprengstoffkontrollen an unserer                  1,6m x 0,6m x 0,4m  großen Kiste konnten uns nicht aufhalten. Hamburg erwartete uns nicht wie vorgesehen mit den Mietwägen am Flughafen. Aber nach einigen Telefonaten traten  wir  endlich die Weiterfahrt  nach Putgarten auf der Insel Rügen an.

Am Abend war Technik (Zusammenbau)angesagt und endete mit einem gemütlichen Ausklang beim Wirten. Alte Freunde, wie Stefan Eder waren schon vor Ort und erzählten von guten Bedingungen am Hang.Bösen Gerüchten zufolge sollte ich angeblich um 3:00 am Morgen erst nach Hause gekommen sein.

 

Am nächsten Tag starteten wir bereits vor 9.00 zum Hang. Eine kurze Fahrt und wir konnten gemeinsam mit den Gebrüdern Herrig die ersten Flüge in den jungfräulichen Morgen zaubern. Windstärken um      ca. 5-6 Metern/sec aus Süd Ost versprachen ein interessantes Training. Zusätzlich wurde die  Messanlage aufgebaut und wir konnten gemeinsam mit bereits ca. 20 Piloten den ersten Tag für die erforderliche Wendepraxis nützen. Hier wird (Rügenstil), wie bereits bekannt, nicht nach unten sondern nach oben gewendet!  Doch diese Wendetechnik funktioniert aber auch hier nur bei guten Bedingungen. Bereits im Training konnte man die Klasse von Martin und Andreas Herrig, Dieter Perlick auf Grund Ihrer Zeiten sehr gut abschätzen.                                        

Die Zeitabstände waren aber im Gegensatz zum vorjährigen Viking Race nicht mehr so dramatisch groß!  Das Training auf unserer Kante hat doch etwas gebracht und heuer konnten wir bereits mit besseren Einstellungen an unseren Maschinen in den Kampf ziehen.

Der Wettkampf begann mit einer Pilotenbesprechung am Samstag um. Es nahmen 42 Teilnehmer aus Österreich, Norwegen, Dänemark, Frankreich und Deutschland teil. Die Vorschau versprach angenehme Temperaturen und starken Wind für einen interessanten Wettbewerb. Wie bei solchen Wetterlagen auf Rügen üblich, herrschten östliche bis südliche Winde vor. Startplatz der Hang bei Vitt. Mit 4 - 6 Metern pro Sekunde war der Wind aber leider etwas schwächer als ursprünglich angesagt.

Die ersten drei Runden waren aus österreichischer Sicht sehr interessant, konnten wir uns doch im besseren Mittelfeld behaupten. Ab der vierten Runde begann auf Grund von Windschwankungen ein Lotteriespiel. Dieses wurde zusätzlich durch die Startreihenfolge nach Wertung der vorangegangenen Durchgänge zu Ungunsten der schlechteren Plätze verschlechtert, da der Wind bei den Topplätzen wieder zulegte.Trotz all dieser Umstände konnte man ein sehr dicht gedrängtes Feld beobachten. Die Punkteabstände waren fast gar nicht vorhanden.  Im 6. Durchgang der am später am Abend gestrichen wurde schwächelte der Wind so stark, dass teilweise die erforderlichen 3 m/sec. nicht erfüllt wurden.     Für mich war dieser Durchgang nicht so schlecht, hätte ich mit meinem Flug eine der besten Zeiten gehabt. Ein Ablesefehler verschlechterte die Zeit um 10 Sekunden. Einem Einspruch wurde aber nicht stattgegeben. Es waren zwar Zeugen vorhanden, doch nach der Streichung  des Durchgangs war sowieso ein Protest sinnlos. Dass solche Ereignisse einer zusätzlichen Motivierung nicht förderlich sind, kann man aber verstehen.

Der nächste Tag begann wieder mit ca. 6-7m/sec.  Lukas, Manuel hatten sehr gute Flüge, ich bin zu sehr auf der sicheren Seite geflogen und verschenkte mit diesem Flug die Möglichkeit nach Vorne zu kommen. Später stellte sich heraus, dass Lukas in dieser Runde seinen ersten 1000er erflogen hat!! Das hat ihm am Abend selbstverständlich einiges gekostet! Der letzte Durchgang war wie am Vortag von den Windbedingungen sehr unterschiedlich. Teilweise waren gefühlsmäßig nicht einmal die 3 m/sec vorhanden, am Schluss wurden dann bis zu 6m/sec gemessen. Zusätzlich mussten wir für Lukas einen Protest einlegen, da sein Flug nicht gewertet worden war! Sein Ausflug erfolgte unterhalb der Sichtgrenze, doch er war innerhalb der 5 sec. wieder den Regeln entsprechend auf Ausgangshöhe. Es wurde uns rechtgegeben und Lukas hatte den letzten Flug dieser Veranstaltung.

Martin Herrig (Shocker) und Andreas Herrig  (Freestyler) konnten einen verdienten Sieg beanspruchen. Interessant war der Kampf um Platz 3. Peter und Klaus Kowalski (Caldera), Dieter Perlick (Altus), Knud Hebsgaard (Ellipse 2 V) und überraschend auch Franz Demmler (Freestyler) lieferten sich ein spannendes Rennen, wobei die Positionen ständig wechselten. Der dritte Platz konnte aber dann doch von Dieter Perlick gesichert werden. Die Mannschaftswertung gewann das Team von TUD-Modelltechnik Dresden (Herrig, Herrig, Demmler) überlegen vor dem Team SAF (Kowalski, Kowalski, Perlick) und Dänemark (Larsen, Hebsgaard, Nielsen).

 

Wir konnten mit Lukas Gaubatz (Modell Scorpion) den 20.Platz, den 32. Platz mit mir (Attack(Eigenbau)) und den 34. Platz mit Manuel Fiedler (Demo, X21) belegen. Bemerkenswert war die Steigerung von Manuel Fiedler, der mit diesem Bewerb seinen ersten Einsatz in einem F3F Bewerb hatte. Ich hoffe er bleibt dabei! Er ist sicher eine Bereicherung der F3F Szene! Und natürlich des Chaos Attack Teams. Auch die professionelle Einstellung von unserem 16. Jährigen  Lukas ist hervorzuheben. Er wird in der Zukunft sicher den einen oder anderen internationalem Erfolg vorweisen. 

Im Grund waren die Bedingungen des Internationalen GERMAN OPEN 2005 es wieder wert, einen langen Weg und Aufwendungen  auf sich zu nehmen.  Für unsere Begleitung boten das gute Wetter und die landschaftliche Schönheit Rügens wieder die Möglichkeit, unser Hobby mit schönen Stunden zu verbinden.

Am Rande der Veranstaltung wurden natürlich wieder Gespräche betreffend der Situation im internationalen F3F Zirkus besprochen. Es zeichnet sich derzeit eine Trennung der F3F Szene in Küstenflieger und in Bergflieger ab. Persönlich finde ich diese Entwicklung dem F3F Gedanken nicht sehr förderlich – sollte doch durch eine Kombination aus beiden Bewerbsarten eine neue Möglichkeit gefunden werden, den tatsächlich besten Hangflieger zu küren. Eine Trennung in zwei Klassen würde zusätzlich eine internationale Beteiligung an den verschiedensten österreichischen Bewerben verhindern. Persönlich habe ich aber das Gefühl, dass die Gesprächsbereitschaft der einzelnen Lager vorhanden ist!                                                                     

Man sollte sie nutzen!

Vielen Dank also noch einmal an den Veranstalter, an alle Helfer und Teilnehmer!

Plöschberger Hannes

 

Das Österreichische Team: Plöschberger Hannes, Lukas Gaubatz, Manuel Fiedler

Die Sieger der Einzelwertung: 1.Martin Herrig 2. Andreas Herrig 3. Dieter Perlick

Die Sieger: Andreas Herrig, Martin Herrig, Dieter Perlick